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1. Das Mittelalter - S. 153

1893 - Leipzig : Dürr
— 153 — Einer derselben, Rudolf von Wart, wnrde eingeholt und lebendig auf das Rad geflochten. Johann, der in der Geschichte unter dem Nmuen Parricida, d. H. Verwandtenmörder bekannt ist, und die zwei anderen Mörder entrannen nach Italien. Johann starb in einem Kloster zu Pisa. 4. Freiheitskampf der Schweizer. In die Zeit der ersten Versuche der Habsburger, sich die dauerude Herrschaft über das Reich zu erringen, fällt die Gründung der schweizerischen Eidgenossenschaft. Am Vierwaldstätter See hatten sich im Laufe der Zeit drei Landgemeinden enger verbunden, die ursprünglich voneinander unabhängig waren, aber doch dieselben Interessen hatten, die „Waldstätte" Uri, Schwyz und Unterwalden. Hier saßen freie Bauern, Klosterleute und herrschaftliche Hörige bunt durcheinander, die Gerichtsbarkeit und die landesherrlichen Rechte standen beit Grasen von Habsburg zu. Damit waren aber weder die freien Bauern zufrieden, noch die Klosterleute, über die schon Kaiser Friedrich Ii., der Hohenstausc, die Schirmvogtei übernommen hatte. Die Waldstätte trachteten darnach, reichsfrei zu werden, und wenigstens Uri und Schwyz empfingen schon von Friedrich Ii. und seinem Sohne Briefe, die sie unter den unmittelbaren Schutz des Königs stellten. Als Rudolf von Habs-bürg gewählt wurde, behielt er die Würde eines Landgrafen über die Schweiz, und die Waldstätte erblickten darin mit Genugthuung ein Zeugnis dafür, daß sie Reichsland seien. Nach Rudolfs Tode waren sie besorgt um ihre Selbständigkeit und schlossen deshalb schon am 1. August 1291 den berühmten Bund (die Eidgenossenschaft) der Länder Uri, Schwyz und Unterwalden. König Adolf bestätigte Uri und Schwyz ihre Vorrechte. Anders wurde es freilich, als Albrecht den Thron bestieg, er betrachtete sich als Landesherrn der Waldstätte und erneuerte ihnen die Freibriefe nicht, aber Weber er noch die von ihm eingesetzten Vögte haben sich grausamer Handlungen schuldig gemacht, und die Schweizer fügten sich in das Unvermeidliche. Unter Albrechts Nachfolgern Heinrich Vi. und Ludwig von Bayern ward allen drei Ländern wiederholt die Zusicherung der Reichsunmittelbarkeit durch besondere Urkunden zuteil. Allein die Habsburger protestierten dagegen, und im Jahre 1315 gedachte Herzog Leopold von Östreich den früheren Zustand mit Waffengewalt wieder herbeizuführen. Sie fanden die Waldstätte gerüstet. Als das Ritterheer des Herzogs gegen die Grenze von Schwyz heranzog, um die Gegner zu überfallen, wurden sie auf dem Wege vom Egerisee nach dem Passe am Berge Morgarten von den Eidgenossen plötzlich angegriffen. Die Schwyzer warfen Felsblöcke von den Höhen

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 138

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
138 Mittlere Geschichte. Iv. Einzelne Staaten Europas. 1. Die Schweiz. § 56. Mit Deutschland waren seit Karl dem Großen viele Veränderungen vorgegangen. Schon die Namen seiner Staaten waren anders geworden. Die Herzogtümer Franken und Schwaben verschwanden: dagegen kamen Brandenburg, Pfalz, Pommeru, Mecklenburg, Holstein, Braunschweig - Lüneburg, Württemberg, und vor Allem Oesterreich auf. Auch der Umfang des deutschen Reichs war nicht mehr derselbe. Berbuudeu mit ihm wurden die slavischen Staaten Preußen, Kurland und Livland; hingegen trennten sich Dänemark, Polen, Ungarn als selbständige Reiche ab. Ungarn aber fiel 1ö26 dnrch Heirath an Oesterreich. Auch die Schweiz und Italien wnrden unabhängig. Jn Helvetien oder der Schweiz wohnten seit alten Zeiten am Vierwaldstättersee in den Orten Schwyz, Uri und Unterwalden Leute, die unter ihren eigenen Obrigkeiten, meist Klosterä'oten, lebten. In der Nähe hatten sich die Grafen von Habsburg mächtig ausgebreitet; und Albrecht I. strebte sie sich uuterthäuig zu machen. Es war die Zeit, da die Kleinen in dem zerfallenen deutschen Reich möglichst viele Freiheiten zu erwerben suchten. Die freiheitsstolzen Landlente der drei Waldstätten traten daher zu einer Eidsgenossenschaft zusammen (1291). Doch die bekannten Erzählungen vom Landvogt und vom Schützen Tell sind erst später entstanden, da der Haß gegen Oesterreich die Erinnerungen des Volks getrübt hatte. Gegen diese Waldstätten führte Albrechts Sohn, Herzog Leopold, ein Heer von 10,000 Mann mit vielen Rittern. Er drohte die Bauern mit dem Fuß zu zertreten und nahm Stricke zur Wegführuug der Vorsteher mit. Die Schweizer brachten nur 1300

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 102

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
102 Vierte Periode. Von 12(3—1517. deschi), Frankreich, Burgund; der niederdeutsche nach dem noch unentwickelten, an Rohstoffen reichen, kauffähigen Norden und Osten. Yerbindungen und Gildehallen des „gemeinen deutschen Kaufmanns“ gab es im 13. Jh. in Wisby, Nowgorod (der Peterhof), Brügge, Bergen, London (der Stahlhof1). Diese traten mit den norddeutschen Städten zum Bunde der Hansa ( = Gilde) zusammen, als dessen Haupt am Ende des 13. Jh.lübeck erscheint. Er gliederte sich in drei Drittel, das wendische, das westfälische und das gotisch-livische, im 16. Jh. in vier Quartiere mit den Yororten Lübeck, Köln, Braunschweig und Danzig. Ihre höchste Macht erreichte die Hansa in der zweiten Hälfte des 14. Jh. nach dem ruhmreichen Kriege gegen Waldemar Iy. von Dänemark. ß) Die Schweizer Eidgenossenschaft war zunächst eine rein bäuerliche Yereinigung; später schlossen sich auch städtische Gemeinden an. Die Yogtei in Uri, Schwyz und Unterwalden hatten die Grafen von Habsburg; sie waren bemüht die Reichsvogtei zur Landeshoheit umzubilden. Aber Uri und Schwyz erhielten von Friedrich Ii. die Zusicherung der Reichsunmittelbarkeit. 1291 schlossen die drei Urkantone den „ewigen Bundi; zu Schutz und Trutz. König Adolf bestätigte ihre Freiheitsbriefe. Unter Albrecht I. fügten sie sich geduldig in die nicht gewalttätige Herrschaft Österreichs. Heinrich Yii. gewährleistete ihnen die Reichsunmittelbarkeit von neuem. 1314 nahmen sie für Ludwig Partei und schlugen 1315 Herzog Leopold I. am Morgarten (§ 76e), worauf sie zu Brunnen den „ewigen Bund“ erneuerten. Der Bund vergrößerte sich bald durch den Beitritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Bern. Ihre wachsende Macht verwickelte die Eidgenossen in neue Kämpfe mit Österreich; 1386 erlag ihnen Leopold Iii. bei Sempach (nw. von Luzern) (Sage von Winkelried).2 Seitdem wuchs die Eidgenossenschaft weiter an Umfang. 1) Die eingeführten Tuchstoffe wurden dort „gestählt“, d. h. gestempelt, plombiert (vgl. Rembrandts Staalmeesters). 2) Die Sagenbildung über den Ursprung der Eidgenossenschaft beginnt im 15. Jh. Ihre endliche Gestalt hat die Sage bei Ägidius Tschudi (Chronicon helveticum) im 17. Jh. erhalten und ist in dieser Form durch Joh. v. Müller und Schiller verbreitet worden.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 104

1901 - München [u.a.] : Franz
104 Der Bauernstand und die schweizerische Eidgenossenschaft. H-rere Bauern. Die Anfänge der Schweiz. Lchlacht am Morgarten 1315. Fehde der Habsburger mit der Schweiz 1386-1388. Bauern gab es allerdings auch noch, so in Westfalen, Friesland Wietmarschen, und einzelne freie Reichsdörfer in Oberschwaben sogar bis zum Untergange des alten deutschen Reiches. Ganz unabhängigerhielten sich die alamaunischen Bauerngemeinden der Schweiz. Dort, m den vier Waldstätten Schwyz, ttri, Unterwalden „ob dem Wald und „nted dem Wald" bestanden von alters her Banern-gememden oder Markgenossenschaften, deren Insassen Freie wie Hörige waren. Die Grasschaftsrechte standen damals den Grafen von Habs-bui g zu. Wie sich aus solchen Ämtern in der Regel eine landes-fürstliche Stellung entwickelte, so strebten hier auch die Habsburger eme solche an, während umgekehrt die „Waldleute' danach trachteten, von jeder fühlbaren Abhängigkeit frei zu werden. Darin hatten sie schrittweise Erfolg: Uri und Schwyz wurden unter Friedrich Ii. zu reichsfreien Gemeinden erhoben. Gleiches strebten die Unterwaldner zu erreichen. Zu diesem Zwecke schlossen die vier Waldstätte 1291 einen ewigen Bund zu Schutz und Trutz (daher „Eidgenossen")?) Nach dem plötzlichen Tode Albrechts erlangten sie von Heinrich Vii. die Anerkennung der Reichsfreiheit. Bei der zwiespältigen Wahl des Jahres 1314 huldigten sie Ludwig dem Bayern, der ihre Reichs-Treiheit ebenfalls anerkannte; dagegen wurden sie von Friedrich dem Schönen wegen Schädigung des Klosters Einsiedeln geächtet. Diesen Spruch suchte Friedrichs Bruder Leopold zu vollstrecken, indem er die Gelegenheit benützen wollte, seinem Hause eine landesfürstliche Stellung den widerstrebenden Gemeinden gegenüber zu gewinnen. Er führte 1315 ein Ritterheer aus Schwaben und Elsaß gegen Schwyz, das jedoch beim Berge Morgarten eine vollständige Niederlage erlitt. Auch später wußten sie ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Zn gleicher Zeit, als Eberhard von Württemberg es versuchte, durch Unterwerfung schwäbischer Reichsstädte sein Gebiet zu vergrößern, nahmen auch die Habsburger ihren alten Plan wieder aus, die Ufer des Vierwaldstätter Sees sich zu unterwerfen. Die Eidgenossenschaft hatte sich unterdessen durch den Beitritt von Luzern, Zürich, Zug, Glarus und Bern erweitert. Als nun der gleichnamige Neffe des am Morgarten besiegten Leopold 1386 ein Ritterheer gegen die Eidgenossen führte, wurde es von diesen in der Schlacht bei Sempach2) geschlagen, wo Leopold selbst fiel und Arnold von Winkelried den Heldentod gesunden haben soll. Leopolds gleichnamiger (Sohn, der die Niederlage des Vaters zu rächen suchte, wurde 1388 bei Näfels besiegt. bei ') Vgl. die Sage vom Tell und vom Schwur aus dem Rütli. ",1 Seemanns Wandbilder Ii, 19: Gebet der Schweizer vor der Schlacht Sempach.

5. Die neuere Zeit - S. 3

1855 - Koblenz : Baedeker
Europa zur Zeit der Reformation. 3 in Besitz genommen und das Herzogthum Mailand (1540) der spanischen Ländermasse eiuverleibt. Diese erhielt nach Karl's I. (V.) Abdankung noch einen bedeutenden Zuwachs durch die Niederlande mit Luxemburg und die Grafschaft Burgund (Franche-Comto). In- zwischen waren die Besitzungen auf der Nordküste Afrika's (1528—40) meist schon an die Türken verloren gegangen. 3) In Frankreich werden die beiden noch übrigen großen Lehnsherrschaften: Provence (1515) und Bretagne (1532) völlig mit der Krone vereinigt, dazu vom deutschen Reiche die drei lothringischen Bisthümer: Metz, Toul, Verdun gewonnen (1552) und Calais den Engländern entrissen (1558). 4) In Deutschland, dessen Eintheilung in 10 Kreise §. 3, 1, näher angegeben ist, besaß das Haus Habsburg die fast schon erblich gewordene Kaiserwürde und an unmittelbaren Territorien: den ganzen österreichischen Kreis, das so genannte Vorderösterreich am Oberrhein und in Schwaben, Böhmen nebst Mähren, Schlesien und der Lausitz (seit 1527), ferner die eben genannten, bei Karl's V. Abdankung an Spanien gekommenen Theile des deutschen Reiches: die Niederlande mit Luxemburg und die Franche-Comto. Dazu kam die Krone von Ungarn (1526), welches Land jedoch theilweise von Johann Zapolya und nach dessen Tode (1540) von den Osmanen behauptet wurde. 5) Die Schweiz hatte sich (im Basler Frieden 1499) vom deutschen Reiche getrennt, und die Eidgenossenschaft sich sowohl im N. (durch Solothurn, Schaffhausen, Basel, Appenzell), als im W. (durch Freiburg) erweitert, so daß sie (seit 1513) dreizehn Cantone zählte. - 6) Italien nähert sich hinsichtlich der Abgrenzung seiner wich- tigsten Staaten schon seiner heutigen Gestalt, namentlich gilt dies von Unter- und Mittelitalien oder von dem Königreiche Neapel, dem Kirchenstaate und (dem vom Papste 1569 zum Großher.zog- thum erhobenen) Toscana; in Oberitalien waren die Herzogthümer Modena, Parma, Savoyen nebst Nizza und Piemont, Mantua nebst Montferrat und die Republiken: a) Venedig, welches auch das nordöstliche Italien (bis Bergamo und Brescia) besaß, ferner Istrien, so wie die Küste von Dalmatien und Albanien und gegen die Türken noch die jonischen Inseln, Candia und Cvpern behaup- 1"

6. Lehrbuch der Geographie - S. 75

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 75 — 3. Das Grotzherzogtum Luxemburg. § ^9. Luxemburg, ein von der Rheinprovinz, Belgien und Frankreich ein- geschlossener konstitutioneller Kleinstaats, liegt auf dem Lothringer Stufen- lande und den Ardenneu. Es ist durch Wald-und Mineralreichtum (Kohle und Eisenerze) und äußerst fruchtbaren Boden von der Natur bevorzugt. Die Bewohner sind Deutsche und katholischer Konfession. Die Haupt- und Residenzstadt Luxemburg war bis 1867 eine unbezwingliche Felsenburg. X. Die Republik Frankreich. Lcrge mtd Wegrenzung. § 50. Frankreich bedeckt die Südwestecke des europäischen Festlands- dreiecks. Es hat die Gestalt eines unregelmäßigen Fünfecks, das fast überall natürliche Grenzen besitzt: im No. die Ardennen und das Lothringer Stufenland, im 0. der Wasgau, der Schweizer Jura, der Genfer See und die Westalpen, im 8. das Mittelmeer (Golf du Liou) und die Pyrenäen, im W. der atlantische Ocean (Golf von Biseaya) und im Nw. der Kanal und die Straße von Ealais. Die Nachbarstaaten Frankreichs sind im No. und 0. Belgien, Luxemburg, das deutsche Reich, die Schweiz und Italien, im 8. Spanien. Modenform und Gewässer. § 51. Die Oberfläche Frankreichs enthält außer der Nordabdachung der (größtenteils zu Spanien gehörenden) Pyrenäeu: ein Hochgebirge (südliche Hälfte der Westalpen), ein Mittelgebirge (französisches) und zwei Ebenen (das vom Hoch- und Mittelgebirge eingeschlossene schmale Rhone-Saone-Becken im 0. und das große französische Flachland im W.). 1. Die französischen Westalpen, vom Mittelmeer bis zum Montblane reichend, umfassen „eine ganze Gebirgswelt voll massiger Stöcke mit schnee- und eisbedeckteu Gehängen". Ihr Hauptkamm, über den die sranzösisch-italienische Grenze läuft, gliedert sich von 8. nach N. in die Meeralpen, die eottischen (mit dem Monte Biso) und die grajischeu Alpen. In den letzteren ver- binden die Pässe des Mont Eenis**) und des kleinen St. Bernhard *) Das frühere Herrscherhaus der Luxemburger hat dem deutscheu Reiche einige Kaiser gegeben (Heinrich Vii., 1303—1313; Karl Iv.. Wenzel und Sigismund, 1347—1437). **) Die 30 km lange M ont-C6 nis-Straße ist die Hauptverkehrslinie zwischen Frank- reich und Italien. Die (fälschlich sogenannte) Mont-Cenis-Bahn durchbricht im Col de Frejus mit einem 12*/* km langen Tunnel die Westalpen (Bauzeit 1857—1870, Kosteu 60mill. Ji).

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 253

1877 - Berlin : Herbig
Deutschland, Entstehung der Schweiz. Eidgenossenschaft. 253 1309. Die schweizerischen Waldstätte orkalton von Hein- (3. Juni.) rieh Vii. dio urkundliche Bestätigung der Reichs- unmittelbarkeit. Entstehung der schweizerischen Eidgenossenschaft. Die Bewohner der Waldstätte scheinen in Schwyz meist freie Bauern, in Uri und Untenvalden der Mehrzahl nach persönlich oder dinglich Unfreie gewesen zu sein. Die bedeutendsten Grundherr- schaften waren Klöster B. das Frauenmünster in Zürich) und nicht im Lande ansässige Edle, namentlich die Grafen von Lenzburg und die von Habsburg. Nach dem Ausaterben der ersteron (1172), jedenfalls seit dem 13. Jahrhundert, üben die Grafen von Habsburg unter verschiedenen Rechtstiteln als Landgrafen oder Vögte die hohe Gerichtsbarkeit aus und sitzen den Landtagen vor. Bei der geringen Ausbildung der Verwaltung in jener Zeit gilt der Träger dieser Ge- rechtsame als der eigentliche Landesregent. ¡Schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts treten dio Wald- stätte dem Bestreben der Habsburger, die Vogtei zu einer vollstän- digen Landeshoheit über sie auszubilden, entgegen; ja sie versuchen theilweise schon damals, sich ihrer Vogtei zu entziehen. Im Jahre 1231 stellt König Heinrich, an Stelle seines Vaters Friedrich Ii. Regent in Deutschland (s. S. 244), den Leuten von Uri eine Urkunde aus, welche den Habsburgern die Vogtei über sie entzieht und diese an das Reich zurücknimmt. Im Jahre 1240 gibt Kaiser Friedrich Ii. den Schwyzern einen Freibrief, der ihnen die Reichsunmittelbarkeit verspricht. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts sind die Habsburger nichtsdestoweniger wieder im Besitz der Vogtei über die Waldstätte. König Rudolf I. scheint den Freibrief von Uri, nicht den von Schwyz anerkannt zu haben. Gleich nach seinem Tode, am 1. August 1291, schliefsen die Waldstätte Uri, Schwyz und Nidwalden (erst später mit den Gemeinden von Obwalden unter dem Namen Unterwalden vereinigt) einen ewigen Hund. Obwohl zunächst nur auf Erhaltung des bestehenden Zustandes gerichtet, ist doch dieser Bund als der erste Anfang der Eidgenossenschaft zu betrachten. Durch kluge Benutzung der nun folgenden deutscher Wirren, aber erst nach mancherlei Wechselfällen (nach der Schlacht bei Göllheim, s S. 252, müssen die Waldstätte die Botmäfsigkoit der Habsburger wieder an-

8. Lehrstufe 2 - S. 197

1863 - Leipzig : Teubner
197 Katholiken und Unirte (letztere besonders in Galizien und Ungarn), 2900000 nicht unirte Griechen und Armenier in Ungarn und Siebenbürgen, 3180000 Protestanten augsb. und helvet. Confession in Ungarn und Siebenbürgen (in Böhmen, das bis zur Schlacht am weißen Berge 1620 ganz evangelisch war, ist der Protestantismus wieder beseitigt, aus Salzburg sind die Prote- stanten durch Erzbischof Leopold Anton 1632 vertrieben) und 50000 Unitarier. §. 353. B. Staatskultur. 1) Die physische Kultur. Ausgedehnter Bergbau. Er liefert fast alle nutzbaren Metalle (die Karpathen sind ein goldreiches Gebirge), mehrere Edelsteine (Opale in Ungarn, Smaragde in Salzburg, Hyazinthe und Pyrope in Böhmen), Braun - und Steinkohlen, sehr viel Salz (Wielitzka). Österreich ist jedoch vorherrschend ein Ackerbaustaat. Im Süden werden auch Edel- früchte , Olivenöl und Wein gewonnen. Bedeutend ist auch die Viehzucht. Alpenwirtschaft in den Alpen und Karpathen. Bienen und Seidenraupen. Die Jagd ist nicht unerheblich. 2) Die technische Kultur. In Böhmen, Niederösterreich, Mähren und Schlesien ist die Industrie sehr bedeutend, in den übrigen Kronländern ge- ringer. Der Handel ist sehr erheblich, auch der Seehandel. Triester Lloyd. 3) In geistiger Bildung sind die Deutschen den übrigen Völkern weit voran. Den Deutschen schließen sich die Italiener au. Die Universitäten. Auf der niedrigsten Stufe stehen Slawen und Wallachen. .8- 354. 6. Staatseinrichtungen. Das Kaiserthum Österreich ist eine (coustitutionelle) Erbmouarchie. Der Staat ist in 20 Kronländer eingetheilt, jedes derselben in Kreise und diese in Bezirksämter. Die Landmacht sehr bedeutend. Die Seemacht im Aufblühen. Österreich ist eine der 5 europ., der 3 german. Großmächte. Graf Rudolf von Habsburg ist der Begründer der habsburgischen Macht, wird 1273 deutscher Kaiser, bringt Österreich, Steiermark und Kärnthen an sein Haus, das 1740 mit Karl Vi. im Mannesstamme ausgest. Durch Karls Tochter Maria Theresia und ihren Gemahl Herzog Franz v. Lothringen ent- stand das jetzige habsburgisch-lotharingische Kaiserhaus. Die Habsburger waren von 1438 bis 1806 deutsche, von 1806 an österreichische Kaiser. cc. Die deutschen Staaten: 4. Die Schweiz. A. Die Grundmacht. I. Das Land. §. 355. a) Wagerechte Gliederung. Die Schweiz liegt zwischen dem 46. (Tessin 45” 48') und dem 48. Parallel (Schaffhausen 47° 49'), zwischen 23^° (Genf) und 28° östl. L. (Graubünden), zwischen Deutschland und Italien auf den Mittelalpen und dem süddeutschen Hochlande. Von welchen Staaten ist sie umgeben? Dem Umfange nach ist sie abgerundet. Sie ist 725 ihmeil. groß. Die größten Kantone sind Grau- bünden 140, Bern 120, Wallis 80, alle übrigen sind viel kleiner, am kleinsten Zug 4, Genf 5 und Schaffhausen 5 s^Meil. 8- 356. d) Hydrographie. 1) Fluffe: Rhein mit der Aar (Neuß, Limniat) §. 283 und Rhone §. 285; vom Po (Tessin) §. 285 und von der Donau (Inn) §. 286 nur

9. Geschichte des Mittelalters - S. 234

1861 - Münster : Coppenrath
234 erwählt und feierlich zu Aachen gekrönt. Eifrig bemüht um die Wiederherstellung der königlichen Rechte in Deutschland war er auch auf die Vergrößerung der Macht seines Hauses bedacht. Ucberall zeigte er sich als einen kräftigen und tüch- tigen Fürsten, der jeden Aufstand in seinen Erblündern wie im deutschen Reiche niederschlug. Gegen das Ende seiner Re- gierung setzt mau die Entstehung der Schweizer Eidgenossen- schaft und bringt damit die Gründung der engeren Vereini- gung der drei Reichsgemeinden Uri, Schwyz und Unterwalden, wie auch die sagenhafte Erzählung von dem Vogte Hermann Geßler und dessen Ermordung durch den Schützen Wilhelm Tell in Verbindung. 65. Die Schweizer Eidgenossenschaft. Seit den ältesten Zeiten waren die Helvetier oder Schwei- zer, wie gewöhnlich die Bergvölker, von Muth und Freihcitssiun beseelt. Die reine gesunde Luft, welche sie einathmcn, das frische Qucllwasser und die einfache Kost stärken ihren Körper. Die vielen Gefahren, welche sie überall zwischen schroffen Abgründen und reißenden Gewässern umgeben, machen sie unerschrocken und kühn. Dazu hat die Natur selbst ihr ganzes Land zu einer groß- ßen Gebirgsfestung eingerichtet. In dem Felsenriuge seiner Ge- birge bewahrte das biedere und kräftige Hirtenvolk seine Freiheit, wenngleich unter heftigen Stürmen, bis auf den heutigen Tag. Mehrere Herren hatten in diesem Lande, das ehemals ein Theil des burgundischen Reiches war, Besitzungen, unter andern auch die Grafen von Habsburg. Diese übten als Landgrafen des Aargaues auch über die sogenannten Waldstädte, Schwyz, Uri und Unterwalden die Gerichtsbarkeit und schickten zur Wahrnehmung derselben ihre Vögte dahin. Aber die freien Män- ner der drei Kantone wollten den Vögten nicht zu Recht stehen, und beim Tode Kaisers Rudolf vereinigten sie sich, keinen Rich- ter anzunehmen, der nicht freier Bauer und aus ihrer Mitte gewählt sei. Sogar die Zinspflichtigen traten willkürlich aus

10. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 295

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Lus Fünftes Kapitel. Karl Iv. (1341-1378.) Gegen diesen Karl wählte die Mehrheit den tapfern Grafen Günther von Schwarzburg, verließ ihn aber wieder .schnöder Weise. Karl war der Stief- vater des Reichs, der nur sein Böhmen liebte. Als die Raubschaaren des Jngelram von Cöucy, welche in dem Frieden zwischen Frankreich und Eng- land unbeschäftigt waren, Elsaß und Lothringen plünderten und so hausten, daß sie vom Landvolke „Schinder" genannt wurden, zog er mit einem großen Heere gegen sie aus, aber wagte nicht sie anzugreifen, daher das Volk Spott- lieder auf ihn sang. Die Bürger der Stadt Bern hingegen, welche 1339 den Adel bei Laupen glänzend besiegt hatten, griffen einzelne Heeresabthei- lungen der Räuber an und vernichteten sie. Der eidgenössische Bund der 8 alten Erte. (1383.) Ein andersmal zog er mit 40,000 Mann vor Zürich und belagerte diese Stadt, welche sich aus Furcht vor Oestreich in den eidgenössischen Bund be- geben hatte; diesem Beispiele waren auch Zug und Glarus gefolgt, wo der Herzog von Oestreich Hoheitsrechte besaß. Der Kaiser erklärte nun, Reichs- glieder dürfen sich nicht ohne den Willen des Kaisers verbinden; das mochte wohl wahr sein, allein wie lange war es schon, daß ein Kaiser eine Reichs- stadt geschirmt hatte? Darum gaben die Eidgenossen nichts um die kaiserliche Mahnung, und Karl richtete gegen sie nichts aus. Bei dieser Gelegenheit ließ sich auch Bern noch in den Bund aufnehmen, eine Stadt, in welcher ein weiser Rath tapfere Bürger regierte. Diese 8 Stände nannten sich später „die 8 alten Orte", als noch 5 neuere hinzu gekommen waren; 1481 Freiburg und Solothurn, 1501 Basel und Schaffhausen, 1513 Appenzell.
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